Kehren wir ins Mittelalter zurück, als die meisten Europäer:innen als Leibeigene in Armut und Elend lebten. Was beendete die Leibeigenschaft? Proteste? Eine aufgeklärte Mittelschicht? Ein Bürgerkrieg? Nein. Es war die Pest. Je nach Region starben ein Fünftel bis die Hälfte der Bevölkerung, was tiefgreifende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hatte. Wenn die Bedingungen und die Bezahlung auf einem Gut nicht gut genug waren, konnten die Menschen einfach zum nächsten Gut gehen, um zu sehen, was dort angeboten wurde. Landbesitzer waren verzweifelt auf der Suche nach Arbeitskräften; sie mussten miteinander um Arbeitskräfte konkurrieren. Dies brachte das System zum Einsturz.
Was ist die Kernaussage? Bevölkerungsreduktion funktioniert. Zu viel Inflation? Reduziere die Anzahl der Käufer:innen um ein Fünftel. Nicht genug Redefreiheit? Beantrage nach einem Krieg ein Arbeitsvisum in einem Land, weil sie es sich nicht leisten können, intolerant zu sein. Es gibt kein soziologisches Problem, das nicht mit Bevölkerungsreduktion gelöst werden kann. Daher wird eine Bevölkerung, die aus irgendeinem Grund unter Druck steht, dies in Betracht ziehen.
Wie sollte die Auswahl für eine Reduzierung durchgeführt werden? Natürlich nach dem Aussehen. Menschen, die nicht so aussehen wie du, sind die ‚offensichtlichen‘ Kandidaten. Warum? Du willst natürlich keine Fähigkeiten- oder Intelligenztests, bei denen du durchfallen könntest. Du willst, dass dies auf eine Weise geregelt wird, bei der du nicht durchfallen kannst.
Für Menschen, die zu einfältig sind, um sich eine andere Lösung als die Reduzierung der Bevölkerung vorzustellen, ist Rassismus die Methode der Wahl.
Und was ist die Botschaft, die man daraus mitnehmen kann? Es ist sinnlos, einfältigen Menschen zu erklären, dass Rassismus nicht funktioniert, denn das tut er offensichtlich. Die Antwort hat mit Stress zu tun. Setze deine Bevölkerung keinem anhaltenden Stress aus, und du wirst mit weniger und milderen Forderungen nach einer Reduzierung der Bevölkerung konfrontiert sein.
Warum sind wir so gestresst?
Demokratiefreundliche politische Parteien im Westen haben einen großen Fehler begangen, als sie zuließen, dass das Finanzsystem die Wirtschaft schwer belastet. Kurz nach der Finanzkrise von 2008 verwandelten sich einwanderungsfeindliche Stimmungen in politische Bewegungen. Und weil die Ursachen nie richtig angegangen wurden, belastet das Finanzsystem die Bevölkerung weiterhin. Gierblase und unbezahlbarer Wohnraum sind Beispiele für künstliche Probleme, die von und für Finanzeliten geschaffen wurden. Ironischerweise haben pro-demokratische Politiker:innen die Demokratie untergraben, indem sie es versäumt haben, die räuberischen Praktiken einer Unternehmer:innenklasse zu zügeln, die nicht auf Demokratie angewiesen ist. Diese Leute sind nicht die Richtigen, die man mit der Verantwortung für die Zivilisation betrauen sollte.
Was sagt uns das? Der Kampf gegen den Faschismus ist ein Rückzugsgefecht. Der eigentliche Kampf ist der mit dem Finanzsystem. Es muss in die Schranken gewiesen werden, bevor die Gefahr des Faschismus wirklich gebannt werden kann.
Milliardäre ziehen es offensichtlich vor, Faschist:innen mit pro-demokratischen Kräften kämpfen zu sehen; denn sie werden nicht sinnvoll reguliert, wenn Politiker:innen mit dringlicheren Problemen konfrontiert sind und wohlhabende Verbündete brauchen.
Es liegt an den pro-demokratischen Bürger:innen, Druck auf ihre Regierungen auszuüben, damit diese sinnvolle Vorschriften für den Kapitalverkehr erlassen. Ja, das muss geschehen, auch wenn Milliardäre sich gegenseitig den Hitlergruß zeigen. Ihr könnt sicher sein, dass sie sich für den Faschismus genauso wenig interessieren wie für die Demokratie.
