Korrespondenzkomittees

In der Ferne sieht man eine Stadt in der Nacht, es ist verschneit, ein Reiter reitet auf einem Pferd, dass wohl des Nachts in das Dörfchen mit Kirche will, um eine Nachricht zu überbringen.

Das FBI führte ein Programm namens COINTELPRO (1956-1971) durch, bei dem Infiltrator:innen eingesetzt wurden, um Informationen in Aktivist:innennetzwerke einzuschleusen und so Verwirrung, Zweifel und Feindseligkeit unter den Aktivist:innen zu säen.

Leider wurde dieses Problem bereits 200 Jahre zuvor gelöst, aber die Aktivist:innen der 60er Jahre waren zu jung, um davon Gebrauch zu machen.

Während der Amerikanischen Revolution (1765–1783) konnten sich die Patriot:inneen nicht auf offizielle Nachrichtenquellen verlassen, da diese der Kontrolle durch die Briten unterlagen. Massachusetts rettete die Lage, indem es „Committees of Correspondence“ bildete. Ereignisse, die in einer Stadt bekannt wurden, wurden in Briefen und Pamphleten niedergeschrieben. Diese wurden von einer vertrauenswürdigen Person transportiert und an eine andere vertrauenswürdige Person in einer entfernten Stadt geliefert. Auf diese Weise entstand eine Vertrauenskette. Die „Committees of Correspondence“ waren ein Untergrund-Informationsverteilungsnetzwerk, das so effektiv war, dass es das Rückgrat des Widerstands bildete und zur Bildung des ersten Kontinentalkongresses beitrug.

Moderne Korrespondenznetzwerke (MKN)

Heutzutage würde es so funktionieren, dass man, wenn man eine Information von einer vertrauenswürdigen Quelle erhält, seine:n Freund:in anruft, den:die man seit dreißig Jahren kennt und der:die in einer anderen Stadt lebt, und sagt: „Ich schicke dir eine Datei, in der X, Y und Z steht.“ Du würdest keine Informationen von einer Person weiterleiten, die du letztes Jahr bei einer Demonstration getroffen hast. Du leitest Informationen nur von deinen ältesten und vertrauenswürdigsten Freund:innen weiter. Da du Freund:innen in verschiedenen Bundesstaaten und sogar in verschiedenen Ländern hast, hast du eine viel größere Reichweite als ein:e amerikanische:r Revolutionär:in. Dies ist dein innerer Kreis.

Bemerkenswert ist, dass dieses System ältere Menschen erfordert. Sie spielen in unsicheren Zeiten eine entscheidende Rolle.

Äußerer Kreis

Du kannst Informationen mit den nicht vernetzten Menschen in deiner Umgebung (äußerer Kreis) teilen, damit sie entsprechend handeln können. Sie betrachten dich als Verteiler:in. Du gibst jedoch keine Informationen von ihnen weiter, es sei denn, es handelt sich um Informationen, die du persönlich verifizieren konntest. Der Grund dafür ist, dass Menschen, die du erst kürzlich kennengelernt hast, aus den unterschiedlichsten Motiven handeln können.

Nicht verifizierte Informationen

Wenn du unbestätigte Informationen erhältst, die möglicherweise sehr wichtig sind, deutest du deine Zweifel an, wenn du sie weiterleitest. In deinen persönlichen Notizen hältst du fest, wer dir die Informationen gegeben hat, damit du diesen Namen (oder identifizierende Informationen) über dein Netzwerk weitergeben kannst, falls sich die Informationen als falsch herausstellen. Auf diese Weise werden Infiltrator:innen und Provokateur:innen unschädlich gemacht.

Schlüsselideen

  • Richte ein sicheres System für persönliche Notizen ein
  • Belebe deine alten Freundschaften neu
  • Sprich mit deinem MKN über dieses System und erkläre, wie es funktioniert
  • Denke daran, Informationen zu überprüfen, die nicht aus deinem inneren Kreis stammen
  • Mache dir Notizen über zweifelhafte Informationen und ihre Quellen
Johanna wurde erstmals bekannt, als sie den Rockzipfel gründete, einen kooperativen Co-Working Space mit integrierter Kindertagesstätte. Während sie dieses Projekt leitete, begann sie, sonntags gespendete Mahlzeiten für die Nachbarschaft zu organisieren. Dieses Projekt wurde später zum Pizza Lab, einer gemeinnützigen Pizzeria die gleichzeitig Kultur- und Aktivismuszentrum geworden ist, und von Freiwilligen betrieben wird. Johanna ist die Hauptorganisatorin der meisten Projekte, die im Projekthaus Schwaz10 durchgeführt wurden, egal ob es sich um kurz- oder langfristige Projekte handelt. Ihre Erfahrung mit Fundraising und dem Umgang mit Behörden hat sie in die Lage versetzt, gemeinnützige Organisationen bei der Bewältigung rechtlicher und finanzieller Schwierigkeiten zu unterstützen.

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